Australien

Bericht über den Australien-Austausch 2015

Am 08.07.2015 sind wir alle früh morgens aufgestanden und haben uns auf den Weg zum Frankfurter Flughafen gemacht, wo wir uns um sieben Uhr getroffen haben. Der Abschied fiel unseren Eltern wohl schwerer als uns, was aber wohl an der Vorfreude auf den Austausch lag. Zum Glück haben wir es alle ohne Probleme durch die Sicherheitskontrolle geschafft und uns noch eine kleine Pause in einem Café gegönnt.

 

Nach einem langen und ermüdenden Flug kamen wir dann in Abu Dhabi, wo wir zwischengelandet sind, an.  Obwohl es vor Ort mitten in der Nacht war, überkam uns alle eine Hitzewelle, als wir aus dem Flugzeug gestiegen sind. Da wir nur 15 Minuten Zeit hatten und wir einen langen Weg über etwa 50 Gates passieren mussten, wurde es stressig.

 

Nach weiteren 16 Stunden Flug und mehreren Sicherheitskontrollen kamen wir dann schließlich in Brisbane an, wo wir freundlich von Frau Abraham erwartet wurden und von ihr zum John Paul College (JPC in Logan) gebracht wurden. Dort wurden wir dann herzlich von unseren Gastfamilien empfangen und nach Hause gebracht.  In den ersten Nächten war es ein wenig kalt, da wir im kältesten Winter seit Jahren angekommen sind.

Anfangs fiel es uns allen ein wenig schwer sich an die andere Lebensweise zu gewöhnen. Das Abendessen ist für die Australier die Hauptmahlzeit, wie für die meisten Deutschen das Mittagessen. Daher fiel es uns am Anfang schwer sich an diese Mahlzeiten zu später Stunde zu gewöhnen. Viele Australier pflanzen ihre eigenen Kräuter und Früchte im Garten an (zum Beispiel: Zitronen, Ananas, Passionsfrüchte, Zuckerschoten und alle möglichen Kräuter). Am ersten Wochenende haben wir weitere Familienmittglieder kennengelernt und uns mit den jeweiligen Familien Brisbane angeschaut. Brisbane ist eine sehr grüne Stadt.  Die für unsere Verhältnisse exotischen Pflanzen sind sehr bunt und teilweise außergewöhnlich  geformt, was aber die Atmosphäre ausmacht. Generell ist uns aufgefallen, dass die Australier (liebevoll „Aussies“ genannt) sehr aufgeschlossen und multikulturell sind.

Da Australien sich sehr früh von den anderen Kontinenten gelöst hat, gibt es hier eine einzigartige Tierwelt. Am süßesten sind natürlich die Koalas und die Wallabys. Die Vögel hier sehen sehr exotisch aus und machen laute Geräusche. Auf dem Schulcampus nistet ein Vogel, der sehr aggresiv wird, wenn man dem Nest zu nahe kommt. Schon des öfteren mussten Hüte in der Nähe des Nestes zurückgelassen werden, da es nicht möglich ist, diese ohne Verletzungen zurückzuholen.

Am ersten Tag in der Schule haben wir einen Buddy zugeteilt bekommen, der uns zu den jeweiligen Klassenräumen hätte bringen sollen. Es gibt sehr viele kleine Gebäude, in denen unterschiedliche Fächer unterrichtet werden. Dadurch dass diese sehr weit auseinander liegen, war es am Anfang für uns alle schwierig sich auf dem riesigen Campus zurechtzufinden. Am Ende des Tages kamen wir alle mit mehreren Tüten, Beuteln und Taschen beladen nach Hause und hatten erst einmal eine Fotosession, wegen der neuen Schuluniform. Sie besteht aus: einem roten Hut, den man seit diesem Jahr immer tragen muss, einem blauen Kleid, das leider trotz der selben Größe unterschiedlich ausfällt, einem roten Pullover, einem Blazer, Strumpfhosen, Socken und schwarzen Lederschuhen. Dazu gehört natürlich noch die Sportuniform.

Der Unterricht ist ganz anders organisiert, da der Laptop, den jeder ausgeliehen bekommt, ein fester Bestandteil der Schule ist. Oft wird mit Powerpoint-Präsentationen und virtuellen Arbeitsblättern gearbeitet. Dabei wird von den Schülern erwartet, selbstständig zu arbeiten, was jedoch teilweise von den Schülern ausgenutzt wird, um Spiele zu spielen oder sich mit anderen Fächern zu beschäftigen. Bei dem Blick über den Campus ist uns aufgefallen, dass viele Schüler aus anderen Ländern (vor allem aus Asien) das JPC besuchen. Bei Gesprächen fanden wir heraus, dass viele von Ihnen planen, in Australien zu studieren.


Das Schuljahr ist in vier „Terms“, also Abschnitte  eingeteilt, in denen jeweilis für jedes Fach ein „Assessment“ abgegeben werden muss (Beispielsweise in der Form eines multimedialen Vortrages, eines Aufsatzes oder selbst erstellten Dingen) und teilweise ein „Exam“, also eine Klausur geschrieben wird. Damit sind wir auch gut beschäftigt. Schon nach wenigen Wochen fiel uns das verstehen, sprechen und lesen der englischen Sprache viel leichter, was wohl größten Teils an der netten Unterstützung unserer Gastfamilien lag.

Nach zwei Wochen Aufenthalt haben wir mit großem Bedauern festgestellt, dass niemand dieses Jahr nach Deutschland kommt, da sich nicht genug Schüler beworben haben. Das hat uns alle hart getroffen, da wir uns schon sehr darauf gefreut haben. Zudem musste Kerstin nach fünf Wochen unerwartet aus privaten Gründen seitens der Familie die Gastfamilie wechseln.

Mittlerweile sind wir schon sechs Wochen hier. Die Zeit ist wie im Flug vergangen und wir haben viel erlebt. Die Australier wollen am liebsten Weihnachten im Winter, daher gibt es eine Veranstaltung namens „Christmas in July“ (Weihnachten im Juli). In diesem Rahmen gibt es eine kleine Party für Kinder, bei der sie auf einem Berg aus Kunstschnee herumtoben können. Die Erwachsenen besuchen Bekannte und beschenken sich gegenseitig.

Außerdem haben wir einen Ausflug nach dem anderen gemacht.  Manche von uns haben das Festival „Ekka“ besucht. Hierbei handelt es sich um eine Mischung von Kirmes und Tiershows. Den Ursprung hat es darin, dass das Landleben in die Stadt kommt um seine Spezialitäten zu präsentieren.  Auch die australische Küste mit Ihren Stränden hat uns mit seiner Schönheit beeindruckt. 

Wir alle genießen weiterhin die letzten vier Wochen unseres Aufenthaltes. Die Zeit ist viel zu schnell vergangen, und wir können es uns überhaupt nicht vorstellen, schon am 25.09. zurückzufliegen.

 

Liebe Grüße aus "Down Under"

Kerstin Riemel, Kim Senge und Rebekka Müller

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