Chorfahrt nach Turin

Der Koop-Chor "S(w)ing and praise - mixed" ist von seiner beeindruckenden Turinreise zurückgekehrt.

Ein absolutes Highlight in der bisherigen Geschichte des vor drei Jahren gegründeten kooperativen Chores der Erzbischöflichen Ursulinenschule Hersel  und des Collegium Josephinum Bonn durften die 42 jungen Sängerinnen und 13 Sänger am Fronleichnamswochenende erleben: die Chorfahrt nach Turin von Mittwoch, dem 25. Mai, bis Sonntag, dem 29. Mai 2016.

 

Die Einladung von italienischer Seite war durch Carlo Pavese erfolgt, der mit seinen Giovani Cantori di Torino beim Europa-Cantat-Jugendchorfestival ‚Jugendchöre in Bewegung‘ 2013 in Bonn bei unseren Chören zu Gast gewesen war. Verschiedene Turiner Jugendchöre wie auch der Schulchor des Liceo d’Azeglio unter der Leitung unseres italienischen Kollegen, der u.a. Vizepräsident des Chorverbandes Europa Cantat und ein international renommierter Chorleiter ist, versprachen viel Gelegenheit zu Chorbegegnung und Austausch und natürlich auch zur Unterbringung unserer nicht ganz wenigen Sängerinnen und Sänger.

 

Bedingt durch den Tagesrhythmus der gastgebenden Familien begannen alle Tage früh, nämlich mit dem morgendlichen Treffen um kurz nach 8 Uhr im zentral gelegenen Liceo d’Azeglio. Von dort aus starteten die jeweiligen Tagesprogramme:

 

Donnerstag: Auf den Spuren Don Boscos – ein Tag bei den Salesianern Don Boscos, vermittelt durch die Bonner Don-Bosco-Mission, die über Frau Kahlert, unserer zusätzlichen Begleitperson, persönlich vertreten war. Zwei sympathisch zupackende Novizen des Ordens hatten nicht nur ein buntes, ansprechendes und motivierendes Programm zu den Ursprüngen und Grundzügen der Salesianer vorbereitet; auch ein Ausflug ins Zentrum und zum Turiner Dom mit dem berühmten Grabtuch gehörte dazu. Ein informativer und (auch spirituell) anregender Tag mit dem ersten Auftritt in der großen und schönen Maria-Hilf-Basilika der Salesianer: ein Erlebnis für Ausführende und Zuhörer.

 

Freitag: Dass Turin die erste Hauptstadt des geeinten Italien war, lässt sich an vielen stattlichen Palazzi ersehen. Der Palazzo reale mit seinen Ausstellungen zur Archäologie und zur Kunst des Mittelalters stand dann am Anfang des zweiten Tagesprogramms. Der Tagesablauf war aber insgesamt auf das Hauptkonzert am Abend ausgerichtet. Pasta am Mittag, Pizza am Abend, großzügige Pause im Park – alles hatten die Gastgeber so vorbereitet, dass unser Chor trotz des langen Tages den Anforderungen der Proben und des Konzertes (typisch italienisch: Beginn erst um 21.00 Uhr) gewachsen war. Das Gemeinschaftskonzert mit drei Chören in der Kirche San Domenico geriet zu einem großen Chorfest, in dem alle Chöre in der voll besetzten Kirche gefeiert wurden. Nicht nur wir hatten eine große stilistische Vielfalt im Gepäck: Barockmusik, Gospel, Pop und Folk – für Abwechslung war gesorgt! Mit zwei Blöcken bestritten wir als Gastchor den größten Teil und hatten den Ehrenplatz am Ende des Programms. Die gemeinsam gesungene Zugabe wollte das Publikum gleich mehrfach hören, auch bei den Sängern hielt der Spaß an!

 

Samstag: Ausschlafen gab es lange nicht für alle – Unterricht am Liceo d’Azeglio! (Der CoJoBote hat da einschlägige Erfahrung…). Immerhin ergab sich für die Frühaufsteher nach dem frühen Treffen die Gelegenheit zur Besichtigung des Parco medievale oder auch einfach zum Stadtbummel mit Souvenirkauf. Der nächste Höhepunkt folgte am Nachmittag: Ausflug zur Abteikirche Sacra di San Michele, imposant hoch auf einem Felsmassiv außerhalb der Stadt gelegen, schon von Weitem sichtbar. Der Aufenthalt und der Kurzauftritt an diesem besonders markanten Punkt des Piemont dürfte den Chorsängerinnen und –sängern noch lange in Erinnerung bleiben… Den abenteuerlichen Serpentinen mit dem scheinbar viel zu großen Bus folgend ging es zurück in die Stadt zum Abschiedsfest: Buffet, Dank und offizieller Abschied, Disco (ein deutscher Chorleiter wurde von seinen Chorsängerinnen fast unbotmäßig zu tanzartigem Zappeln genötigt, während seine Kollegin formvollendet das Parkett eroberte), und – Chorsingen! Und nicht zuletzt, wie die Giovani Cantori mit ihren Studentinnen und Studenten da spontan eine Erfolgsnummer nach der anderen hinzauberten, war auch für uns mehr als beeindruckend.

 

Entsprechend schwer fiel dann auch der Aufbruch, aber der nächste Tag wollte ja wieder früh begonnen werden – Rückfahrt nach Bonn. Rührender Abschied, dann knapp 15 Stunden im Bus bei fast ununterbrochenem Regen: ein Tag, den man in der Erinnerung an eine so eindrucksvolle Chorfahrt schnell verdrängen kann! Es bleiben die Eindrücke von toller Gastfreundschaft und großer Harmonie im Zeichen der Chormusik; mit den Worten eines begeisterten Konzertbesuchers: ‚THIS is Europe!‘

 

Fazit: Toll, super, klasse! (Die Jungs und Mädels aus dem Chor hätten da noch andere Begriffe…)

 

 

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