Grütziii aus Taizé

Exerzitien der Jahrgangsstufe Q1

Am 01.10.16 machten sich 19 verrückte Schülerinnen begleitet von Fr. Fuchs und Fr. Pfeiffer auf die lange Reise nach Taizé im Osten Frankreichs. Taizé ist ein religiöser Ort, an dem sich vorwiegend junge Menschen zum gemeinsamen Reflektieren über Gott sowie zum Feiern zahlreicher Gottesdienste treffen. Vor allem Gesänge sind ein wichtiger Bestandteil der täglichen Gebete. In Taizé lebt eine Gemeinschaft (Communauté) von Brüdern, die vor 67 von Frère Roger gegründet wurde und heute von Frère Alois geleitet wird.
Bei unserer Ankunft am späten Samstag Abend wurden wir mit einer warmen Mahlzeit begrüßt. Danach bezogen wir unsere Barracken (4er bis 8er Zimmer), welche zu unserem Leidwesen keine Steckdosen besaßen (weswegen wir gezwungen waren, unsere Handys im Waschraum aufzuladen) und eher spartanisch eingerichtet waren. Am nächsten Morgen (Sonntag) besuchten wir zunächst den Sonntagsgottesdienst und erkundeten danach die Gegend.
Die Gemeinschaft Taizé liegt in einem gleichnamigen Dorf. Dieses besteht allerdings nur aus einigen Häuschen, vielen Kühen, einem See und der kleinen und sehr stillen Dorfkirche mit angrenzendem Friedhof, auf dem Frère Roger ( 2005) begraben liegt. Auf dem Gelände an sich befindet sich ein Kiosk (Oyak), zwei Verwaltungsgebäude (La Morada und La Casa), eine Krankenstation (El Abiodh), eine große Küche, ein Campingplatz, die Barracken, Zelte und Gruppenräume, der Garten der Stille eischließlich See sowie die im Zentrum liegenden Kirche. Diese besteht aus mehreren Räumen, die durch hochrollbare Tore von der Hauptkirche abgetrennt und bei Bedarf geöffnet werden konnten. Die Brüder der Communauté beteten in der Mitte der Kirche, um zu zeigen, dass sie ein Teil der Gemeinschaft sind, und die übrige Gemeinde sammelte sich um sie herum. Die Kirche ist sehr schlicht gehalten und verfügt über keine Kirchenbänke (man sitzt auf dem Boden).
In der Zeit zwischen den drei täglichen Gottesdiensten (vor dem Frühstück und dem Mittagessen und nach dem Abendbrot) trafen wir uns in Kleingruppen mit Gleichaltrigen aus anderen Städten um mit ihnen über die Bibel zu sprechen und religiöse Fragen zu erörtern. Außerdem halfen wir bei verschiedensten Aufgaben, wie z.B. dem Säubern der Gebäude, dem Abspülen den Geschirrs (es gab ausschließlich Löffel, Teller, Schalen und Tabletts), dem Austeilen des Essens und dem Sorgen für Ruhe während der Gottesdienste, am See der Stille und während der Nachtruhe. Die Abenden ließen wir oft mit gemütlichen Werwolfrunden ausklingen. Zudem hatten wir viele Gelegenheiten, uns beim gemeinsamen Spielen (Taizé-Twister) mit neuen Leuten anzufreunden und an der frischen Luft spazieren zu gehen.
 Am 06.10. machten alle 21 von uns nachmittags einen Ausflug in den Nachbarort Cluny. Dort schauten wir uns um, kauften lokale Produkte und machten nette Bekanntschaften. Außerdem genossen wir die französische Kultur.
Die Zeit verging durch den geregelten Tagesablauf wie um Fluge, sodass der Tag der Abreise schnell gekommen war. Nach 8 Tagen des Nachdenkens ging die Zeit, in der wir die Offenheit vieler Menschen erfahren haben und uns auch untereinander besser kennenlernen konnten schließlich am 09.10. zu Ende. In dieser Zeit lernten wir die Schlichtheit des Lebens in Taizé zu schätzen. Ein Beispiel dafür wären die recht einfachen aber dennoch sehr leckeren Mahlzeiten. Wir empfehlen jedem, auch einmal nach Taizé zu kommen und diese tollen Erfahrungen zu sammeln.

 

Anne Ehlting, Rebekka Müller

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