Jede Menge Tipps für das Berufsleben

Artikel aus dem Bonner General-Anzeiger vom 25.01.2016

Bornheim-Hersel. Großer Andrang herrschte am Samstag in der Ursulinenschule Hersel (USH). Zum 26. Mal hatten die Schule zum „Markt der Möglichkeiten“ geladen, eine der größten Berufsbildungsmessen im Rhein-Sieg-Kreis. Organisiert wird die Messe von der Elternschaft der USH. Sie richtet sich an die Schülerinnen der USH sowie an baldige Schulabgänger weiterer eingeladener Schulen und soll eine Informationsplattform zu unterschiedlichen Ausbildungsberufen und Studienrichtungen bieten. Mehr als 80 Aussteller aus der Region und anderen Teilen Deutschlands boten einen Überblick über mehr als 120 Studiengänge und rund 300 Berufsbilder.

Mit dabei war unter anderem die Bonner Polizei, deren Stand sich großer Beliebtheit erfreute. „Wir suchen junge Menschen für unseren Bachelor-Studiengang“, sagte Hauptkommissar Harald Schallhase und erläuterte den Schülerinnen und Schülern den Ausbildungsweg des Kommissaranwärters: „Dazu gehört ein Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln, ein Praxisblock in unserem Brühler Bildungszentrum und der Einsatz in einer Polizeiwache oder einem Kommissariat vor Ort.“

Laut ging es am Stand der Firma Summira zu. In einem Film zeigte das in Bornheim-Sechtem angesiedelte Unternehmen Produktionsschritte aus den Bereichen der Funkenerosions-, Zerspanungs- und Wasserschneidetechnik. Was sofort auffiel: Mit den Experten des Fertigungsunternehmens von Maschinen, Werkzeugen und Präzisionsapparaten suchten vornehmlich männliche Schulabgänger das Gespräch.

Viele Hundert Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit und informierten sich über ihre beruflichen Möglichkeiten in den Bereichen Industrie und Handwerk, Handel und Logistik sowie Medizin und Gesundheit. Stark frequentiert waren auch die Stände von Arbeitgebern aus der Finanzdienstleistungs- und Medienbranche sowie die Angebote von Behörden und Verbänden.

Für so manche Besucherin der Messe steht indes schon fest, wohin der berufliche Weg gehen soll. So möchte Janina Geldner (18) aus Hersel nach dem Abitur für ein halbes Jahr als Au-pair nach Australien. Danach will sie auf Lehramt Mathematik und Sozialwissenschaften oder Mathematik und Sport studieren. Doreen Gierer (17) aus Brenig hat anderes vor: „Ich mache zuerst eine Ausbildung. Im Anschluss daran möchte ich ein Studium im Bereich der Augen-, Zahn- oder Sportmedizin absolvieren.“ Hannah Stirner (17) aus Troisdorf plant zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Amerika oder Neuseeland: „Da ich im Anschluss an das FSJ noch nicht genau weiß, was ich machen möchte, besuche ich die Herseler Berufsbildungsmesse.“

Ralf Palm
Rhein-Sieg-Zeitung vom Montag, 25. Januar 2016, Seite 25

KURZ GEFRAGT

Mit Karl Kühling, Direktor des Gymnasiums an der Ursulinenschule, sprach Ralf Palm über die Themen Ausbildung und Studium.

 

Wann sollten sich junge Menschen konkret mit dem Thema Ausbildung oder Studium beschäftigen? 

Karl Kühling: Spätestens in den letzten beiden Jahren vor dem Schulabschluss sollten sich Schülerinnen und Schüler verstärkt orientieren, wohin sie nach der Schule streben. Bei manchen reift die Entscheidung allerdings erst in der Prüfungsphase, zumal sie heute relativ jung ihren schulischen Abschluss erreichen. Das Angebot eines „Studium generale“ ist eine Reaktion darauf.

 

Welche Berufstrends und Studienzweige stehen bei Ihren Schülerinnen derzeit besonders hoch im Kurs? 

Kühling: Unsere Schülerinnen präferieren überwiegend ein Studium in den Bereichen Jura, Medizin, Geisteswissenschaften bis hin zu vielen Wirtschaftsbereichen.  Die dualen Angebote sind im Kommen. Einige interessieren sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr.

 

Was zeichnet den „Markt der Möglichkeiten“ aus?

Kühling: Vor allem die persönliche Begegnung der Schülerinnen und Schüler mit Ausbildern und Repräsentanten von Hochschulen und anderen Institutionen ist herausragend. Oft sind die Gesprächspartner aktuell Studierende oder Auszubildende, die ihre eigene Erfahrung und Begeisterung übermitteln. Zudem werden komplexe Angebote durch kleine Vorträge sehr anschaulich präsentiert.

 

Welche weiteren Informationsquellen sollten baldige Schulabgänger zusätzlich nutzen?

Kühling: In der digitalen Welt gibt es eine stetig wachsende Fülle von Quellen.  Überzeugend wirken oft die in persönlichen Gesprächen gewonnenen Eindrücke, manchmal hilft auch ein Besuch bei der angestrebten Einrichtung.
Rhein-Sieg-Zeitung vom Montag, 25. Januar 2016, Seite 25 (3 Views)

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