Magister machen Musik

Konzert des gemeinsamen Lehrerchors von USH und CoJoBo

Lehrer machen Musik“, so stand es auf den zahlreichen Plakaten, die in CoJoBo und Ursulinenschule in den letzten Wochen überall zu finden waren. Auf den ersten Blick vielleicht eher eine Drohung? Der gut besuchte, äußerst vielseitige und unterhaltsame Abend am letzten Mittwoch in der Aula des CoJoBo bewies: „Unsere“ Lehrer machen nicht nur mit sehr viel Freude, sondern auch auf einem achtbaren Niveau Musik.

 

Das Programm war ebenso vielseitig wie die Besetzungen: Der erste Teil des Konzerts stand ganz im Zeichen des Barock! Herr Schumacher (USH) und Herr Völzgen (CJB) eröffneten das Konzert feierlich mit einem Duett für zwei Trompeten. Ein reines USH – Ensemble spielte eine Sonate für vier (!!) Blockflöten. Besonders hervorzuheben ist das Duett aus der Oper „Salomon“ von Georg Friedrich Händel! Begleitet von Herrn Lückge (Cembalo, CJB), Herrn Dr. Altmann (Violine,CJB) und Frau Krause (Violine USH) sangen der neue Schulleiter des CoJoBo Herr Braunsfeld und Frau Plate. Herr Braunsfeld überraschte alle nicht nur mit seinem hochmusikalischen Vortrag, sondern auch mit seiner blitzsauberen Countertenor-Stimme. Dass eine solche Stimme nicht nur im Barock einsetzbar ist, sondern auch bei Mendelssohn wunderbar klingt, bewies er im weiteren Verlauf des Konzertes noch einmal eindrucksvoll im Duett mit Frau Winkelmeier (USH).

Auch andere Schulleiter konnte man in diesem hochkarätig besetzten Konzert hören: Herr Wasser, der Schulleiter der Realschule an der USH, sang mit Frau Plate das berühmte Duett aus der Operette „Gräfin Mariza“: „Komm mit nach Vardzin“. Die beiden sangen nicht nur mit viel Herz, sie spielten auch mit so viel Freude, dass man ihnen die Textstelle „meine Leidenschaft brennt heißer noch als Gulaschsaft“ sofort abnahm. Herr Dr. Kühling, der Leiter des Gymnasiums der USH begleitet nicht nur das Duett von Herrn Braunsfeld und Frau Winkelmeier, sondern war schließlich in einem weiteren sehr beeindruckenden Ensemble zu finden. Zusammen mit den Musikkollegen beider Schulen spielte er am zweiten Klavier die „Akademische Festouvertüre“ von Johannes Brahms in einer Bearbeitung für acht Hände auf zwei Klavieren. Die Kollegen im CoJoBo hatten keine Mühen gescheut und aus der Schulkapelle ein zweites Klavier herbeigerollt. So entstand nicht nur ein beeindruckender Klang, es war den Lehrern auch deutlich anzusehen, wie sie trotz Klavieraufbauten über die große Distanz den Kontakt suchten und wunderbar miteinander musizierten.

 

Nach dem hoch emotionalen Vortrag einer Violinsonate von Edward Grieg (Dr. Altmann, Lückge) füllte sich die Bühne schließlich mit den Mitgliedern des Lehrerchores aus beiden Kollegien, der von Frau Dr. Strucken-Paland und Herrn Dr. Altmann vierhändig am Klavier begleitet wurde. Brahms Liebesliederwalzer standen auf dem Programm: Hochromantische Texte hochromantisch vertont und hochromantisch vorgetragen. Ein hochromantischer Genuss!

Am Ende bekam Herr Dr. Altmann, der Organisator und Moderator dieses Konzertes nicht nur für seine äußerst fundierte und dennoch mit dem ein oder anderen Schmunzler versehene Moderation noch einen langen Extra-Applaus. Er wird im Februar in den Ruhestand gehen. Alle Beteiligten (inklusive des Publikums) hoffen aber sehr, dass dieser  wunderbare Musiker und unglaublich belesene Musiktheoretiker auch im Ruhestand, das Musikleben beider Schulen bereichern wird.

Zurück