USH in USA

Bericht über den Austausch mit der Emma-Willard-School

Beginn des Austauschs

Nachdem wir die Zusage der Schule an der Teilnahme des Emma-Willard-Austausch-Programms erhalten hatten, haben wir uns in den Wochen zuvor uns mit unseren Eltern um die Formalitäten (Flugticket, Versicherung, Visum etc.) gekümmert und auch bereits im Vorfeld mit der Schule sowie der Gastfamilie per Skype Kontakt aufgenommen.  So konnten wir uns bereits ein wenig kennenlernen und mit der Schule auch abklären, was wir noch mitbringen müssen bzw. welche Unterrichtsfächer wir am liebsten belegen möchten.

Am 29. August ging es dann endlich los ! Wir sind vom Frankfurter Flughafen aus 7 Stunden nach Detroit, MI geflogen und von dortaus nach 4 Stunden am Flughafen innerhalb einer Stunde in Albany, NY gelandet. Nachdem wir in Albany herzlich von unseren Gastfamilien empfangen wurden hat uns Mr. Gyves, unser „Advisor“, der für uns zuständig und unsere Ansprechperson ist zur Emma Willard School im kleinen Stadtteil Troy gefahren.

Da „Emma“ , wie die Schule liebevoll von den Schülerinnen genannt wird, ein Internat ist, haben wir im Internat gelebt.  Die Schülerinnen wohnen in schönen Ein- bis Dreibettzimmern. Den Schülerinnen einer Wohngruppe steht dann jeweils ein Bad sowie eine Teeküche und Aufenthaltsraum („hall“) zur Verfügung, in dem man sich mal einen Tee kochen kann und abends gemütlich zusammensitzen kann. Bereits in der ersten Woche haben wir viele neue Leute kennengelernt. Da wir  zu Beginn des Schuljahres dabei waren haben wir sofort neue Freundschaften schließen können mit internationalen, sowie mit amerikanischen Schülerinnen.

 

Der erste Tag begann mit dem feierlichen Beginn des Schuljahres, wo alle Schülerinnen herzlich empfangen wurden. Diesen Tag haben wir haupsächlich mit unseren Gastfamilen auf dem Campus verbracht. Nach einem großen Mittagessen draußen haben wir unsere Hausmütter, Proctors und Peer-eds kennengelernt. Auf jeder Hall gibt es jeweils eine Hausmutter, ein Proctor (was eine Schülerin aus der 12. Klasse ist) und ein Peer-Ed (Schülerin aus der 11. Klasse) die für uns zuständig und unsere Ansprechpartnerinnen  für alles sind.

 

Schule und Unterricht

Der Schulcampus ist sehr groß und die Gebäude erinnern ein wenig an Hogwarts, die Lehrer und Schülerinnen sind alle unheimlich freundlich.

Während unseres Austauschprogramms befinden sich auch noch jeweils zwei Austauschschülerinnen aus Südafrika und Australien hier an der Schule. Insgesamt ist die Schülerschaft sehr international - wir haben Mitschülerinnen vielen Ländern,  zum Beispiel aus Mexiko, England, China und natürlich aus den verschiedenen Regionen der Vereinigten Staaten. Viele der Schülerinnen bleiben auch an den Wochenenden im Internat, da eine Heimreise am Wochenende aufgrund der großen Entfernungen gar nicht möglich ist. Das heißt für uns Austauschschülerinnen, dass wir auch am Wochenende viele gemeinsame Aktivitäten mit den anderen Internatsschülerinnen oder aber mit unserer Gastfamilie wahrnehmen können.

Jedes Wochenende gibt es verschiedene Aktivitäten wie z.B. shoppen in der Mall, Supermarkttrips, Kinobesuche, Kirchenbesuche und manchmal Tanzveranstaltungen mit Partnerschulen in der Nähe.

 

Der Schulunterricht geht meistens morgens gegen 8.00 Uhr los. Hier hat man ungefähr 5 Schwerpunktfächer und Sportunterricht. Aitana hat sich hier Cross Country ausgesucht und ist im Team mitgelaufen, Francesca wurde Mitglied des Field Hockey Teams. Die Lehrer nehmen die Austauschschülerinnen sehr freundlich und aufgeschlossen auf und helfen bei anfänglichen Verständnisschwierigkeiten. Bereits nach wenigen Tagen kamen wir mit den Schulabläufen und den Unterrichtsinhalten gut zurecht. Sogar die Hausaufgaben auch in Fächern wie Geschichte und Biologie nach kurzer Zeit nicht mehr schwergefallen, obwohl dies in Englisch ist.

Nach den ersten acht Wochen erhielten wir dann zwar keine Noten, aber eine schriftliche Beurteilung durch unsere Fachlehrer. Sehr praktisch ist, dass man fast alles, was man für den Schulalltag benötigt wie Hefte, Stifte etc. im Schulkiosk auf dem Campus kaufen kann.

Die Teilnahme in Sportteams und Tanzteams ist in den USA ist deutlich wichtiger als in Deutschland - so haben wir nahezu jeden Tag Sporttraining, was sehr viel Spaß macht, die Lehrer motivierten uns dabei dazu, auch ganz neue Sportarten auszuüben. Wer in keinem Team ist muss an normalem Sportunterricht teilnehmen, der 3 mal pro Woche stattfindet. Zusätzlich kann man auch noch freiwillige Sportkurse - wie z.B. Tennis - besuchen.

Besonders gut fanden wir, dass z.B. die Kunst- und die Turnhalle/der Fitnessraum auch abends und am Wochenende offen sind.

"Highlights"

Besonders aufregend war Halloween, welches dort viel größer gefeiert wird als in Deutschland. Jeder verkleidet sich und es gab sogar ein Kostümwettbewerb, jedoch ähneln die Kotüme dort eher denen, die wie an Karneval tragen, als gruseligen gestalten ( wie wir uns das zumindest vorgestellt haben ). Eine weitere Besonderheit der Schule ist das “Haunted House”, welches ein Spukhaus ist, das von den 12. Klässlerinnen organisiert wird.Es befindet sich jedes Jahr an einem anderem Ort auf dem Schulgelände, wo genau erfahren die Schülerinnen aber erst einen Tag davor. Dieses Jahr war es im Keller  des Hauptgebäudes ( d.h das Gebäude in dem sich die meisten Schlafzimmer, und die Mensa, sowie viele andere Dinge  befinden) die Schülerinnen haben sich wirklich Mühe gegeben und es war echt gruselig. Außerdem konnten wir um die Häuser auf dem Campus gehen und haben Süßigkeiten bekommen.

 

Ein besonderes Highlight war unser Wochenendtrip nach Philadephia, den wir mit den anderen Austauschschülerinnen und zwei Leheren unternommen haben. Dort haben wir ein Kunstmuseum besucht und haben die Innenstadt besucht. Am abend sind wir in Chinatown essen gegangen und haben dann im Hotel übernachtet. Am nächsten morgen hatten wir dann ein wenig Freizeit bevor wir dann endgültig zur Schule zurückgefahren sind.

 

Demnächst steht Thanksgiving an, wo wir 10 Tage ferien haben und mit unseren Gastfamilien einiges unternehmen werden, jede von uns geht zu ihrer eigenen Familie und wird ein individuelles Programm haben.

 

Worauf sich die meisten jedoch freuen ist “Revels”, welches am 18. Dezember stattfinden wird - unser letzter Tag in Emma. Offenbar handelt es sich dabei um ein Theaterstück, welches die 12. Klässlerinnen jedes Jahr aufführen. Es ist im Kern jedes Jahr gleich, doch es kommen immer neue Charaktere hinzu die dem entsprechen was in dem Jahr modern ist. Alle tragen Kleider und machen sich schick, da dies der letzte Tag des halbjahres ist. Darauf sind wir bereits sehr gespannt, da es für alle immer eine große Überraschung ist.

Wir haben bereits viel erlebt und viele Erfahrungen gemacht und sind gespannt was noch auf uns zukommen wird.

Was uns insgesamt an der Schule und auch durch die Kontakte mit unserer Gastfamilie sehr gut gefallen hat, ist die große Internationalität und Aufgeschlossenheit der Amerikaner. Hier leben Menschen unterschiedlichster Herkunft und Religion gut miteinander und akzeptieren die unterschiedlichen Sichtweisen. Die Amerikaner haben großen Respekt vor ihren nationalen Werten, so ihre Verfassung, ihre Flagge und respektieren Menschen, die sich in besonderer Weise für ihre Nation einsetzen, z.B. Militärangehörige.

Die Emma Willard School selbst ist eine Privatschule, die aber keinen kirchlichen Schwerpunkt hat. Hier leben Schülerinnen aller Religionen. Auf der Schule wird von allen Schülerin großer Respekt und Wertschätzung im Umgang miteinander erwartet. Es hat uns sehr stolz gemacht, ein Teil dieser tollen Schulgemeinschaft sein zu dürfen und ein bisschen „Botschafter“ der Ursulinenschule Hersel und des europäisches Leben sein zu dürfen.

 

Liebe Grüße aus den USA!

Aitana Arriaga und Francesca Marzuillo

 

 

 

 

 

 

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