Stolpersteinverlegung für Erika und Renate Ichenhäuser

Am 6. Oktober 2020 war es soweit: Schülerinnen und Schüler der Klasse 7d des Irmgardis Gymnasiums sowie die Musikgruppe unter der Leitung von Frau Boosfeld versammelten sich vor dem Hauseingang der Aachener Str. 412. Zwei Stolpersteine sollten für Erika und Renate Ichenhäuser verlegt werden. Für die Eltern Gertrud und Max wurden bereits im letzten Jahr zwei Steine verlegt.
Erika und Renate kamen als Töchter des Arztes Max Ichenhäuser und seiner Frau Gertrud Ende der 1920er Jahre zur Welt. Ihr Vater konnte trotz seines jüdischen Glaubens bis 1938 weiterarbeiten, verlor im selben Jahr aber seine Zulassung und wurde während der Reichspogromnacht nach Dachau deportiert. Ihm gelang über Kontakte die Flucht in die USA, die Töchter blieben bis zum Ende ihres Lebens in den Staaten. 
Die Tochter von Erika Ichenhäuser, Lydia Stux, die in den USA lebt, konnte leider aufgrund der momentanen Situation nicht an der Verlegung teilnehmen. 
Der Künstler Gunter Demnig verlegte die beiden Steine und nahm sich im Anschluss Zeit, Fragen zu beantworten. 
Gunter Demnig hat das Projekt in den 90er Jahren begonnen. Inzwischen sind mehr als 2400 Stolpersteine in Köln verlegt worden; insgesamt wurden rund 61 000 Steine in der gesamten Bundesrepublik verlegt.

Stolpersteinverlegung 2020 Foto 1

Durch die musikalische Gestaltung von Frau Boosfeld und ihrem Team wurde eine würdevolle und auch feierliche Atmosphäre geschaffen. Die Schülerinnen und Schüler trugen Fürbitten vor und legten gebastelte Friedenstauben aus Papier um die Steine.

„Ich fand es schön, dass wir gemeinsam die Verlegung erleben konnten. Und ich fand es auch sehr spannend, dass wir genau sahen, wie Herr Demnig die Steine verlegte. Ich fand es toll, dass wir auch zusammen gesungen haben.“

„Ich fand es gut, dass nun die Familie über die Stolpersteine wieder vereint ist. Denn so kommen sie sich wieder nahe. Ich fand es auch beeindruckend, dass Lieder gesungen wurden." 

„Ich fand toll, dass so viele Leute zusammenkamen und auch Musik gespielt wurde. Auch die Tatsache, dass wir eine Friedenstaube um die Steine legen durften, fand ich schön und ein Zeichen des Respekts.“

„Ich fand es auch gut, dass ein paar Leute stehen geblieben sind und auch an der Veranstaltung teilgenommen haben.“

Judith Föcker

Stolpersteinverlegung 2020 Foto 2