ERZBISTUM KÖLN

Stommelner Kriegerdenkmal

Im Jahre 1918 entstand im Land die Initiative zur Einrichtung von Kriegerdenkmälern. Es ging nicht nur darum, der Toten zu Gedenken, sondern auch ihren massenhaften Tod als Opfer für Volk und Vaterland umzuinterpretieren. Aus dem Volk sollte innere Geschlossenheit und Hoffnung zum Wideraufstieg heranwachsen. Die erste Anregung ging auf eine Volksversammlung am 17.11.1918 zurück. Für das Denkmal wurde viel Geld aus dem Volk gesammelt. 1920 hatte man schließlich einen Entwurf für ein Kriegerdenkmal, welches aus dem Atelier des Bildhauers Hertel aus Köln stammte. Dann gab es einen neuen Entwurf, der am 21. Mai 1922 enthüllt wurde.
 
Das Denkmal steht vor der kleinen Friedhofskapelle aus dem 12. Jahrhundert. Es besteht aus 83 kleinen Gedenksteinen, welche im Halbkreis angeordnet nebeneinander stehen. Der Name, Beruf und Dienstgrad der Gefallenen stehen auf jedem einzelnen Gedenkstein. Auffällig ist, dass es sowohl Grabsteine christlicher, als auch jüdischer Gefallener gibt. Im ersten Weltkrieg kämpften die Christen und Juden noch gemeinsam für ihr Vaterland. Die Grabsteine aus dem zweiten Weltkrieg sind jedoch nur noch von Gefallenen christlichen Glaubens. 
Das Denkmal soll den nächsten Generationen zeigen, dass Männer jedes Alters für ihr Volk gestorben sind. Es sollte keinen Trost spenden, sondern eine politische Sinnstiftung sein. Das Motiv des sterbenden Soldaten führt bis in die Antike zurück.
Das Kriegerdenkmal kann nur durch Spenden, öffentliche Sammlungen und finanzielle Unterstützung seitens der Gemeinde erhalten bleiben. Zu Beginn jedes Vierteljahres wird sonntags ein sogenanntes Quartals-Hochamt für die im ersten Weltkrieg Gefallenen der Pfarrgemeinde gehalten. Am Kirmes-sonntag im Oktober 1937 brachte man in Stommeln holzgeschnitzte Ehrentafeln mit den Namen der katholischen Gefallenen zum Denkmal.
 
Autoren: Chiara Schwanz, Miriam La Cagnina, Vanessa Hömig, Amelie Schröder
Quelle: Josef Wißkirchen, Die Geschichte Stommelns, Band 2



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