Die Geschichte der Papst-Johannes XXIII.-Schule im Überblick:
1966 Einrichtung einer italienischen Auslandschule, einer „Scuola
Media“, in Stommeln durch das italienische Generalkonsulat;
1968 Auftrag zur Gründung einer „Scuola Media“ mit Internat
durch den Erzbischof von Köln, Kardinal Josef Frings, in Ab-
stimmung mit dem italienischen Botschafter, Dr. Mario Lu-
ciolli; den Gründungsauftrag setzte Don Gino Buiatti aus Udine
um. Ihm folgte die Ordensgemeinschaft der Pavoniani nach.
1974 Neugründung einer Ersatzschule nach deutschem Recht durch
Kardinal Josef Höffner: Entstehung der bilingualen Papst-Jo-
hannes XXIII.-Hauptschule in Trägerschaft des Erzbistums Köln.
Die Einsicht, dass die berufliche Zukunft für die italienischen
Kinder mit einem italienischen Schulabschluss allein nicht hin-
reichend gesichert werden konnte, war ausschlaggebend für die
Entscheidung des Erzbischofs.
1975 Die deutsche Hauptschule nahm ihren Betrieb auf unter Leitung
von Dr. Sergio Turrini. Die schulische Ausbildung an der Papst-
Johannes XXIII.-Hauptschule vollzog sich in zwei Abschnitten:
Bis zum Ende der Scuola Media-Prüfung am Ende der Klasse 8
entsprach das Unterrichtsgeschehen sprachlich und strukturell
dem einer italienischen Scuola Media, in den Klassen 9 und 10
wurde nach deutschen Vorschriften unterrichtet. Es erwies sich
unmöglich, zwei unabhängig voneinander funktionierenden
schulischen Systemen gerecht zu werden. Zudem verlor die
Schulform Hauptschule mit der Öffnung der Gymnasien und
der Einrichtung von Gesamtschulen zunehmend an Ansehen.
1982 Neubau des Internats mit 150 Plätzen; die Leitung wurde Pater
Andrea Callegari übertragen.
1987 Berufung einer wissenschaftlichen Kommission auf Initiative des
Rektors des Kollegs, Pater Pietro Lombardi, und des zuständigen
Erzbischöflichen Schulrats, Dr. Paul Schrömbges, mit dem Ziel,
eine zukunftsfähige bilinguale Konzeption für die Papst-Johan-
nes-Schule zu erarbeiten. Eine kontroverse politische Diskussion
um die Einrichtung einer kirchlichen Gesamtschule setzte ein.
1990 Antrag des Hauptabteilungsleiters Prälat Bernard Henrichs auf
Umwandlung der Papst-Johannes-Hauptschule in eine „Modell-
schule“, ein Konzept, das vom zuständigen Ministerium aus
Rechtsgründen nicht genehmigt wurde.
2. Juni 1992 Generalvikar Dr. Norbert Feldhoff unterschrieb den Antrag auf
Genehmigung einer integrierten italienisch-deutschen Gesamt-
schule der Sekundarstufe I in Trägerschaft des Erzbistums Köln.
1. April 1993 Die Genehmigung des Kultusministeriums wurde erteilt.
1. August 1993 Die neue integrierte Gesamtschule nahm unter Leitung von Hans
Georg Rabe und Dr. Sergio Turrini ihren Betrieb auf.
9. Januar 1995 Antrag auf Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe, die am
1. August 1999 Wirklichkeit wurde und das ehemalige Krankenhaus „Maria
Hilf“ wieder mit schulischem Leben erfüllte.
21. März 1997 Nach über zweijähriger Bauzeit wurde das neue Schulgebäude
fertiggestellt, von Kardinal Joachim Meisner feierlich eingeweiht
und der Schulgemeinde übergeben.
29. Juni 2002 Die Papst-Johannes-Schule entließ ihren ersten Abiturjahrgang.
2003 Die Pavoniani-Patres gaben ihren Entschluss bekannt, sich aus
Stommeln zurückzuziehen. Der Schulträger fasste den Ent-
schluss, das Internat zu schließen.
10. Juli 2004 Die Pavoniani-Patres wurden feierlich verabschiedet; P. Benoit
Devos von der Kongregation der Legionäre Christi übernahm
die Aufgabe des Schulseelsorgers.
2005 Auf Initiative von Schülereltern wurde das „Lodovico-Pavoni-
Zentrum“ zum „Centro-Stommeln“ umgewandelt und dem För-
derverein „Amici di Stommeln“ angegliedert. Die Papst-Johan-
nes-Schule war Gastgeberin beim Weltjugendtag.
2008 Die Scuola-Media-Prüfung wurde letztmalig durchgeführt, die
Anerkennung als Schule italienischen Rechts nicht mehr bean-
tragt. Dr. Sergio Turrini ging in den Ruhestand. Zu seinem Nach-
folger wurde Dr. Vincenzo Giardina ernannt.
2009 Englisch wurde erste, aus der Grundschule fortgeführte Fremd-
sprache, Italienisch zweite, ab der Klasse 5 unterrichtete Fremd-
sprache. Die bilinguale und bikulturelle Ausrichtung als italie-
nisch-deutsche Begegnungsschule blieb nahezu unverändert
erhalten. Die bilinguale Ausbildung wird vom überwiegenden
Teil der Schülerschaft wahrgenommen.
P. Heribert Kerschgens von der Ordensgemeinschaft der Salva-
torianer trat seinen Dienst als Schulseelsorger und Lehrer an der
Papst-Johannes XXIII.-Schule an. |