ERZBISTUM KÖLN

Das Krankenhaus „Maria Hilf“

 Die Domenikanerinnen erwarben das ehemalige Frohnhofgelände in Stommeln mit dem Ziel, ein Krankenhaus mit Pflegeheim und Kindergarten zu errichten. Dieses Vorhaben konnte jedoch nicht realisiert werden, da die neue Eisenbahnlinie durch das Grundstück verlaufen sollte. Die Domenikanerinnen verkauften es an die Eisenbahndirektion.
Die Familie Schumacher, die Nachfahren des ehemaligen Bürgermeisters von Stommeln, schenkten den Ordensschwestern der Cellitinnen 1906 das Gebäude gegenüber der alten Kirche, denn diese wollten ein Krankenhaus eröffnen. Durch großherzige Förderungen der Frau eines Stommelner Arztes, Frau Agnes Aros, konnte die Eröffnung des Krankenhauses ermöglicht werden. So führten ab 1908 Cellitinnen das Gebäude als Lazarett. Den Schwestern wurde für ihre Bemühungen, die Verletzten zu versorgen, die Rotkreuz-Medaille verliehen.
Kurz nach dem Krieg bot das Krankenhaus viel Platz für lungen- und tuberkulosekranke Kinder.
Ein Kinderpflegeheim wurde im 1. Obergeschoss integriert. Die Schwestern nahmen die Kinder auf und schnell bildete sich eine Kinderhilfsstätte in dem Gebäude. Doch Anfang der 30er Jahre standen die Betten wieder leer, die Kinderheilstätte wurde geschlossen und die Räume dienten nur noch als Krankenhauszimmer.
In diesem Krankenhaus war der Alltag der Arbeiter sehr hart. Oft mussten sie 24 Stunden am Stück arbeiten. Sie boten Versorgung für Unfallopfer und Schwangere, außerdem leisteten Schwestern ambulante Krankenbetreuung im Ort.
1968 entstand aus dem ehemaligen „Maria Hilf“ - Krankenhaus das Kolleg Papa Giovanni XXIII, eine Internatsschule für italienische Migrantenkinder. Um die Schulräume des Internats wurden sechs Häuser gebaut, in denen die Schüler wohnen konnten. Weiterhin wurde eine Mensa gebaut.
Ab 1991 wurde die bilinguale deutsch-italienische Ganztags-Gesamtschule in Trägerschaft des Erzbistums Köln angebaut. Das Internatsgebäude wurde geschlossen und dient nun als Oberstufengebäude für die Schüler der Sekundarstufe II, die Wohnräume stehen leer.
 
Autorinnen: Anais Jardin, Giulia Nentwig
Quelle: Edition Bücher Glaeser- Stommeln, Texte von Josef Wißkirchen & Gabi Petersen, Stadt-Bild-Verlag: Leipzig.


Bilder

zurück
Zum Seitenanfang Seite weiterempfehlen Druckversion Kontakt  Barrierefrei  Impressum