ERZBISTUM KÖLN

Der Friedhof der jüdischen Gemeinde in Stommeln

Die christlichen Gemeinden verfügten fast regelmäßig über einen eigenen Friedhof.
Für die kleinen jüdischen Gemeinden war dies nicht selbstverständlich.
Es gab Streitigkeiten zwischen den Landsherren, dem Bürgermeister, den Kirchengemeinden und den wenigen Juden um ihre Begräbnisplätze. Der jüdische Friedhof ist außerhalb Stommelns gebaut worden. Damals mochten die Christen keine Juden und ließen den Friedhof deshalb außerhalb des Dorfes bauen. In späterer Zeit wuchs das Dorf und um den Friedhof wurde herum gebaut.
Der jüdische Friedhof in Stommeln umfasst 816 m². Er ist heute durch ein kleines Schild gekenn-zeichnet. Wann der Friedhof gebaut worden ist, weiß man nicht genau. Ganz alte Grabsteine sind nicht mehr vorhanden. Im Nationalsozialismus wurden fast alle Gräber beschädigt, aber später wurde der Friedhof restauriert.
Vor und nach der Beerdigung sind in der jüdischen Religion strenge Regeln zu beachten.
Dazu gehört unter anderem, dass der Tote innerhalb einer Viertelstunde nach dem Tod nicht mehr berührt werden darf oder zum Beispiel auch, dass die Familienangehörigen sich ihre Kleider zerreißen und ihre Spiegel verhängen. Nach der Beerdigung beginnt die eigentliche Trauerzeit, das sogenannte „Shiwa“ (sieben Tage). Erst am Ende des Trauerjahrs wird der Grabstein gesetzt.Jedes Jahr wird am Todestag im häuslichen Bereich eine Kerze angezündet, die den ganzen Tag über brennt. Außerdem wird das Grab des Verstorbenen aufgesucht, das Kaddisch-Gebet gesprochen und ein Kieselstein hingelegt.
 
Quellenangabe: Manfred Backhausen und Eli Josef Schneider, Pulheimer Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde, Juden in Stommeln, 1983
                                  
Autorin: Larissa Werner


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