ERZBISTUM KÖLN

Geschichte der Stommelner Synagoge 

Die erste ,,Synagoge“ in Stommeln wurde ca. 1831 errichtet. Ein Privatraum diente als Versammlungsort. Zuvor war dieser noch in einem Stall. Die Juden verlangten vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. die Erlaubnis zum Bau einer richtigen Synagoge. Der Handelsmann und Vorsteher der israelischen Gemeinde, Moses Cahn, stiftete der jüdischen Gemeinde Geld und das Grundstück, auf dem die heutige Synagoge noch immer steht. Die übrigen Kosten sollten durch Spenden der jüdischen Familien aufgebracht werden. Die jüdische Gemeinde bat den preußischen König Friedrich Wilhelm III. nochmals um Unterstützung. Die königliche Regierung zeigte sich jedoch abweisend. Der restliche Bau sollte in den eigenen Reihen finanziert werden. Der Eigentümer der Synagoge war zunächst Moses Cahn, denn die Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurden nicht als juristische Personen anerkannt. Änderung trat erst 1871 ein, als die jüdischen Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg ihre nationale deutsche Gesinnung unter Beweis stellten.
Die Juden glaubten, die Vorurteile ihren gegenüber wären verschwunden und sie wären in der Gemeinde aufgenommen. Doch sie irrten sich. Wie es der Nationalsozialismus zeigte.
Die Juden sehnten sich nach Gebetshäusern, die mit christlichen Kirchen standhielten. 1882 wurde eine neue Synagoge aus Ziegelsteinen im neuromanischen Stil, an der Stelle der alten Synagoge in Stommeln errichtet. Die Südseite der Synagoge war dem Besucher zugewandt. Sie war repräsentabel durch die drei Rundbögen und den Judenstern, den auch mehrere Rundbögen schmücken. Doch die Synagoge stand in einer versteckten Lage.
Heute erscheint die Synagoge mit ihren 34 m² klein und eng. Damals empfanden die Juden dies anders, da sie noch beschränktere Verhältnisse gewohnt waren.
 
Autorin: Aida van Almsick
Quelle: 200 Jahre Geschichte Stommelns, Band 1, Josef Wißkirchen


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