ERZBISTUM KÖLN

Was wusste man in Stommeln

Auch in Stommeln blieb die schlimme, sich ständig steigernde Verfolgung der Juden nicht aus. Die diskriminierenden Gesetze, das Plakat „Juden unerwünscht“ an Gaststätten, die Verwüstung des jüdischen Friedhofs, die Schließungen jüdischer Geschäfte, der Zwangsverkauf jüdischer Grundbesitze in Stommeln, die radikalen Deportationen der letzten übrig gebliebenen Stommelner Juden 1942 und die Versteigerungen ihres Eigentums: keiner machte sich Gedanken über dieses schreckliche Geschehen. Jeder einzelne der Stommelner Einwohner wusste insgeheim, was geschah und vor sich ging, doch niemand wollte aus Angst, Hilflosigkeit, Unsicherheit und auch aus Egoismus genauer hinschauen. Das, was mit den Stommelner Juden passierte, wurde tabuisiert und keiner sprach offiziell darüber. Nur in seltenen Fällen gab es Mitmenschen, die den Stommelner Juden geheim Hilfe leisteten, sie versteckten und ihnen Essen gaben, jedoch mit dem vollem Bewusstsein, dadurch ihr eigenes Leben aufs Spiel zu setzten.


zurück
Zum Seitenanfang Seite weiterempfehlen Druckversion Kontakt  Barrierefrei  Impressum