Schülerinnen sammeln über 18000 Euro für soziale Projekte
Artikel von S. Träupmann, GA
Bornheim/Bonn. „Wir sind überzeugt, dass alle Kinder ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben führen können – unabhängig von ihren körperlichen und geistigen Voraussetzungen“, sagte Wolfgang Pütz , Schulpfarrer der Herseler Ursulinenschule, beim Patronatsgottesdienst zu Ehren der Schulpatronin in der Bonner Stiftskirche.
Da der eigentliche Gedenktag der heiligen Ursula am 21. Oktober in den Herbstferien lag, wurde die Feier jetzt nachgeholt. Zum ersten Mal fand der Gottesdienst in der Pfarrkirche an der Kölnstraße statt, weil das Bonner Münster zurzeit wegen Renovierung geschlossen ist. Mit den rund 800 Schülerinnen – ohne Oberstufe, die aus Platzgründen ihren eigenen Gottesdienst in Hersel beging – war die Kirche voll.
Höhepunkt der Messe war die Übergabe eines Schecks in Höhe von 18 271,41 Euro. Eine Summe, die die Schülerinnen der Realschule und des Gymnasiums beim Spendenlauf der gesamten Schulgemeinschaft im Sommer gesammelt hatten. Das Geld fließt in die Arbeit des Kinder- und Jugendhospizes „Balthasar“ in Olpe sowie in die Projekte „Pundo“ in Kenia und „Momotombo“ in Nicaragua. Seit 2013 unterstützen die Schülerinnen mit großem Engagement die Kinder und Jugendlichen aus Deutschland, Afrika und Mittelamerika. Zu ihren Aktionen gehören neben den Spendenläufen das Singen auf dem Münsterplatz, das Basteln und Verkaufen beim Adventsbasar genauso wie der Kuchenverkauf in den großen Pausen und Spenden aus den Abschlussgottesdiensten und der Jugendchristmette. Alle Einnahmen kommen den sterbenden Kindern und Jugendlichen im Hospiz „Balthasar“ ebenso zugute wie der Schulspeisung von Kindergartenkindern und Grundschülern in „Pundo“ – einer Siedlung auf dem Hochland in der Nähe des afrikanischen Victoriasees – und der medizinischen und therapeutischen Förderung geistig und körperlich behinderter Kinder in León.
„Wir alle werden nicht das letzte Hemd geben. Es bleibt noch genug übrig von dem, was wir zu teilen bereit sind. Für die Menschen vor Ort bedeuten diese Unterstützungen allerdings alles“, betonte Pfarrer Pütz.
Wie sehr alle drei Projekte auf die Spenden aus Hersel angewiesen sind, machten Britta Schlömer („Pundo“), Lisa-Marie Vetter („Balthasar“) und Rudolf Heeg („Momotombo“) deutlich. „Wir haben bereits 1000 Euro der Spende für die Reparatur des Schwimmbeckens ausgegeben. Die restlichen 5000 Euro werden in die Bezahlung der Physiotherapeuten gesteckt. Durch die Spende können wir sogar zwei zusätzliche Therapeuten einstellen“, sagte Heeg, der als Ehemaliger des mit der Schule kooperierenden Collegiums Josephinum Bonn gemeinsam mit Ex-Ursulinenschülerin Johanna Düren das Projekt 2012 gegründet hat. Das Sozialzentrum betreut therapeutisch 150 geistig und körperlich behinderte Kinder, mittlerweile ist es sogar zu einem Treffpunkt für die betroffenen Familien geworden.
Auch die „Initiative ein Herz für Pundo“ der Pfarreiengemeinschaft St. Dionysius Rheidt versorgt rund 500 Kindergarten- und Grundschulkinder mit einer täglichen Mahlzeit und unterstützt die Gesundheitsversorgung der Kinder in Kenia. Mithilfe von 2000 Euro soll der Bau eines Brunnens realisiert werden.
„Bei uns geht die Spende in die allgemeinen Pflegekosten, denn die werden nicht alle von der Kasse übernommen. Außerdem brauchen wir Geld für die Unterbringung der Eltern“, so Lisa-Marie Vetter von „Balthasar“.