Studienfahrt

Krakau 26.1.-30.1.2016

Aufgrund des 71. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz war es - mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung, der wir an dieser Stelle herzlich danken möchten, - in diesem Jahr Schülerinnen der Q2 möglich, eine fünftägige Fahrt nach Krakau zu unternehmen. Inbegriffen war der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau.

Am Dienstagmorgen machten sich 43 Schülerinnen gemeinsam mit Frau Lehn, Frau Franzmann und Frau Wolf sowie unserer Begleitung von der Konrad-Adenauer-Stiftung, Frau Zenk, auf den Weg nach Polen. Nach einem etwa eineinhalbstündigen Flug in einem, zur allgemeinen Freude, pinkfarbenen Flugzeug, kamen wir alle wohlbehalten in Katowice an. Die dortige Kälte konnte aber niemandem etwas anhaben, da wir alle von unseren Lehrerinnen bereits im Vorfeld darauf trainiert wurden, mindestens drei Strumpfhosen zusätzlich anzuziehen. Nach einer Busfahrt von zwei Stunden kamen wir schließlich beim Hostel an, welches uns für die nächsten vier Tage beherbergen sollte.

Es blieb jedoch nicht viel Zeit, um sich einzuleben, denn nur zwanzig Minuten nach Ankunft waren wir schon wieder unterwegs. Aufgeteilt in zwei große Gruppen wurden mit unseren zwei Guides Stadtrundführungen unternommen. Obwohl es bereits dunkel war, zeigte sich Krakau von seiner besten Seite. Die Gebäude waren beleuchtet und die Weihnachtsdeko, die noch immer in der ganzen Stadt verteilt war, war wunderschön anzusehen.

Am nächsten Morgen fuhren wir in das Konzentrationslager Auschwitz. In Auschwitz selbst nahmen wir über eine große Leinwand an den offiziellen Feierlichkeiten zur Befreiung des Konzentrationslagers vor 71 Jahren teil. So hörten wir uns eine Rede des polnischen Regierungspräsidenten an und die Berichte einiger Überlebender des Lagers. Auch wenn alles auf Polnisch vorgetragen wurde, konnten wir alles gut verstehen. Katharina Schwientek und Frau Wolf, die beide mit ihren Sprachkenntnissen eine große Hilfe auf der Reise waren, übersetzten alles für uns. An diesem Abend hatten wir ein gemeinsames Abendessen mit anderen Schulklassen sowie der Ministerin für Schule und Weiterbildung NRWs, Sylvia Löhrmann.

Der zweite Besuch in Auschwitz am nächsten Tag war mit einer Führung sowie einem anschließenden Workshop verbunden. Erneut in zwei Gruppen aufgeteilt wurden wir zuerst durch das Arbeitslager Auschwitz geführt. Per Kopfhörer konnten wir alles verstehen, was die Historikerin über das KZ erzählte. Die Eindrücke, die wir dort sammelten, wird wohl keine von uns so schnell wieder vergessen. Angefangen bei dem Eingangstor mit dem bekannten Spruch „Arbeit macht frei“ bis hin zu einem Krematorium erstreckte sich der erste Teil der Führung. Das Ausmaß des Lagers, sowie die Geschehnisse von denen wir nun anhand einzelner Räume in den jeweiligen „Blöcken“ erfuhren, schockierten uns alle. Bilder und Hinterlassenschaften der hier eingesperrten Menschen machten jeder von uns noch einmal klar, wie schrecklich die damaligen Ereignisse waren und sind.

Diese bedrückende Stimmung konnte in der Mittagspause ein wenig gehoben werden, auch wenn alles noch sehr präsent war und keine so wirklich vergessen konnte, was wir gerade gesehen hatten. Kurz darauf ging es weiter nach Birkenau, dem zweiten Teil des Lagers. Hier war das eigentliche Vernichtungslager. Keines der dortigen Krematorien steht noch, dennoch konnten wir die Baracken, in denen die Häftlinge leben mussten, ansehen. Wir besichtigten die Plätze, welche man aus dem Geschichtsbuch nur allzu gut kennt, eingeschlossen der Selektionsrampe und den dazugehörigen Eisenbahnschienen. Nach Ende der zweiten Führung konnte man sich zwischen zwei Workshops entscheiden. Der erste zur Verfolgung sowie Vernichtung von Sinti und Roma, der zweite über Experimenten von Ärzten in den Konzentrationslagern.

An diesem Abend hatten wohl alle viel, worüber sie nachdenken konnten und man war gespannt auf den nächsten und letzten Tag. Es fand nämlich ein Zeitzeugengespräch im deutschen Konsulat in Krakau statt. Der Zeitzeuge begrüßte uns alle freundlich auf Deutsch, sprach jedoch in seiner polnischen Muttersprache weiter. Unser Reiseführer dolmetschte für uns und nach einem ausführlichen Bericht seiner Erlebnisse in Auschwitz blieb uns noch Zeit, dem Zeitzeugen einige Fragen zu stellen, die er alle bereitwillig beantwortete. Zum Schluss gab er uns noch die Bitte mit auf den Weg, zu studieren und uns für Demokratie einzusetzen, damit so etwas nie wieder passieren kann.

Im Anschluss gingen wir mit unseren Stadtführern vom ersten Abend noch auf den Wawel, eine Burg im Zentrum Krakaus. Von dort aus hatte man einen guten Ausblick über die Stadt und den Fluss, der durch sie fließt, die Weichsel. Dann hatten wir noch ein wenig Zeit für uns, bevor wir zum Abschluss zu einem traditionell polnischen Abendessen in ein Restaurant einkehrten.

Als wir Samstagmorgen erneut in einem pinkfarbenen Flugzeug ein wenig müde in Köln landeten, waren wir alle ein wenig traurig wieder zu Hause zu sein, denn Krakau hatte uns allen gut gefallen. Jetzt konnten wir erstmal unsere Familien wiedersehen und die Erlebnisse verarbeiten, die guten wie auch die, welche wir so schnell wahrscheinlich nicht vergessen werden.

Alina Wolter, LK Geschichte Q2

 

 

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