Auf den Spuren der Heiligen Ursula
Als es am frühen Morgen des 1. Juli 2019 noch nach Regen aussah, begannen sich viele Hundert Schülerinnen, Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ursulinenschule Hersel sowie einige Eltern, Großeltern, Freunde der Ursulinenschule zu versammeln, um auf große Fahrt zu gehen!
Eigentlich war die Schifffaht für Oktober des letzten Jahres geplant. So wollten wir den Festtag der beiden Schulpatroninnen, der Heiligen Ursula und der Heiligen Angela Merici, begehen. Daraus wurde jedoch wetterbedingt nichts: Der Rhein hatte Niedrigwasser.
Dann wurde der Festtag der Heiligen Ursula, der eigentlich der 21. Oktober ist (und der somit auch letztes Jahr nachgefeiert worden wäre, weil er in den Herbstferien lag!), kurzerhand am 1. Juli dieses Jahres nachgefeiert!
Die Schulbusse wurden umbestellt und fuhren direkt zum Brassertufer unterhalb der Uni in Bonn; viele Schülerinnen ließen sich von ihren Eltern dorthin bringen; wieder andere fuhren selbstständig mit Bus und Bahn oder gar dem Rad hierhin; einige wurden von ihren Klassenlehrerinnen und -lehrern von Hersel aus in die Bonner Innenstadt gebracht.
Es wurde ein großes Hallo und die Bonner, die früh am Rheinufer unterwegs waren, fragten den einen oder andreren Lehrer, was denn hier los sei. So ist es eben, wenn zwei Schulen dieses Mal wirklich in einem Boot sitzen! Es dauerte dann auch eine gute halbe Stunde, bis alle Mitreisenden das Schiff bestiegen hatten! Immerhin war es nicht irgendein Schiff, sondern die MS Rheinenergie der KölnDüsseldorfer - deren Flagschiff - auf dem auch die über 1200 Menschen unserer Schulen Platz hatten.
Pünktlich um neun Uhr legten wir dann ab und fuhren unter der Kennedybrücke durch in Richtung Köln. Knappe 20 Minuten später ließ der Kapitän das kräftige Signalhorn ertönen, sodass viele Ursulinen ihrer Schule, die hinter dem Herseler Werth verborgen lag, zuwinkten.
Währen der gut zweieinhalbstündigen Fahrt herrschte eine ausgelassene und fröhliche Stimmung! Viele Schülerinnen, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer kamen miteinander ins Gespräch. Es wurde getanzt, gespielt, gelacht, verträumt auf den Rhein geschaut und vielleicht auch das eine oder andere Mal an die Heilige Ursula von Köln zurückgedacht, die im vierten Jahrhundert vor Christus eben diese Strecke gefahren ist.
Als wir dann gegen 11 Uhr am Fischmarkt in Köln anlegten, wurden wir ebenfalls erstaunt von dem einen oder anderen Kölner oder Touristen empfangen, als wir, wie im Gänsemarsch, den Fischmarkt querten und über die Philharmonie, vorbei am Museum Ludwig den Roncalliplatz betraten, um über das Westportal den Hohen Dom zu Köln zu betreten.
Obwohl die meisten Klassen ungefähr eine halbe Stunde vor Messbeginn bereits im Dom waren, fesselte die Dom-Atmosphäre viele Schülerinnen und Lehrerinnen und Lehrer, sodass die Zeit wie im Flug vorbeiging, bis dann der Gottesdienst begann!
Der Domschweizer führte dann eine Gruppe von fast 60 Messdienerinnen (ja, auch im Kölner Dom zeigt die Mädchenbildung der Heiligen Ursula Wirkung!) an, die unseren Schulpfarrer im roten Messgewand - immerhin wurde das Martyrerfest der Heiligen Ursula begangen - und Domdiakon Witte anführten.
In einer rund einstündigen Messe, die von unserem Chor unter der Leitung von Frau Plate und Herrn Lückge am Klavier, Herrn Dr. Kühling an den Domorgeln und Herrn Schumacher und Herrn Dr. Wirtz an den Trompeten gestaltet wurde, erinnerte Pfarrer Pütz an das Gemeinschaftsgefühl, das grundgelegt in der Lebensweise der Heiligen Angela und den Regeln der Heiligen Angela Merici unsere Schulgemeinschaft bedeutet!
Man kann sagen: Selten war ein Gottesdienst so ruhig und andächtig wie dieser! Und Pfarrer Pütz genoss es sicher auch, einmal Hauptzelebrant im Dom zu Köln zu sein.
Anschließend stand dann für die eine oder andere Klasse noch kleineres Programm in Köln an oder die Rückreisen per Bus, Bahn, Regionalbahn nach Bonn, Hersel und Umgebung wurde angetreten.
Wir danken auf diesem Weg allen Eltern, die Ihre Töchter morgens zur Schule gebracht und ggf. auch mittags am Dom in Köln abgeholt haben. Solche besonderen Tage bedeuten für Eltern und Lehrerinnen und Lehrer erhöhten Aufwand. Sie werden aber ihren Töchtern und unseren Schülerinnen in besonderer Erinnerung bleiben!
Ein besonderer Dank gilt auch Herrn Domdiakon Reimund Witte, der unsere Messdienerinnen, Lektorinnen und Lektoren sowie Kommunionhelferinnen und -helfer souverän beim Dienst am Altar des Doms unterstützt hat. Eines haben alle am Altar und in den Bänken festgestellt: Die Wege sind ein wenig weiter im Kölner Dom als in unserer Schulkirche!
So freuen wir uns auf schöne letzte Schultage des Schuljahres 2018/2019 und freuen uns, dass die Ursulinen 1852 auch in Hersel am Rhein eine Schule gegründet haben!