Schülerinnen in Albacete

Spanienaustausch ab 6. April 2019

Ankunft

Der Sprach- und Kulturaustausch mit einem privaten Gymnasium im spanischen Albacete wurde erst zum zweiten Mal für die Schülerinnen der Stufe Q1 angeboten. Knapp vier Monate, nachdem die Spanier bei uns in Deutschland gewesen waren, war es endlich soweit: Am 06. April 2019 stand unser Gegenbesuch nach Albacete an!

Voller Vorfreude und mit einer gewissen Spannung auf das Kommende begrüßten uns unsere 13 Austauschschülerinnen und -schüler am Flughafen in Valencia. Nach diesem freundlichen Willkommen der Spanier ging es direkt los und wir fuhren alle gemeinsam mit dem Bus zu einer Tour durch Valencia. Nach einem kurzen Besuch des Strandes in Valencia ging es weiter in die Innenstadt, die wir auf eigene Faust erkunden durften. Wir sahen viele für diese historisch interessante Stadt typischen Dinge, wie z. B. eine Stierkampfarena und den beeindruckenden Nordbahnhof von Valencia. Anschließend ging es um ca. 19.00 Uhr nach Albacete, wo uns schon unsere Gastfamilien erwarteten und uns herzlich in Empfang nahmen.

Schule und Kultur

Am Montag ging es um 08:00 Uhr zu einem Empfang in die Schule unserer spanischen Freunde, Enseñanza Albacete, wo wir ebenfalls sehr nett begrüßt wurden. Zwei Stunden nahmen wir am Unterricht teil und haben ein Spiel gespielt, bei dem wir Gruppen bildeten und Fragen um die Wette beantworteten, die sich hauptsächlich um Fragen zur Kultur beider Länder drehten. Schon hier konnte man das Temperament der Spanier erleben, da die Klassenräume von großem Lärm erfüllt wurden und auch die Versuche der Lehrer, ihre Schüler unter Kontrolle zu halten, recht vergeblich waren. Nach diesen beiden aufregenden Unterrichtsstunden fuhren wir mit unseren Austauschschülerinnen und -schülern gemeinsam in die Stadt Chinchilla, wo wir eine spannende Führung durch die „Castillo de Chinchilla“ erhielten und durch das „Cuevas del aguje-ro“, ein Wohnviertel in Chinchilla. Eine Bewohnerin bot uns sogar an, einmal in ihr kleines Häuschen hineinzuschauen, welches lediglich aus drei Zimmern bestand. Nachdem wir wieder zurück in Albacete waren, konnten wir den Nachmittag zur freien Verfügen nutzen und uns somit noch ein wenig in der Stadt umsehen und shoppen gehen.

Besuch in Toledo

Am nächsten Tag ging es früh für uns los, denn unsere Abfahrt in die Stadt Toledo war bereits um 06:45 Uhr. In Toledo hatten wir eine zweistündige Führung, bei der wir viel über den his-torischen Stadtkern erfuhren. So wurde im Jahre 192 v. Chr. die damalige Siedlung durch den römischen Feldherrn M. Fulvius Nobilior erobert. Dieser gründete den römischen Vorposten Toletum. In römischer Zeit entwickelte die Stadt sich aufgrund ihres Eisenerzvorkommen schnell. So besaß Toletum einige Zeit lang das Recht zur Prägung eigener Münzen. Archäolo-gische Funde aus dieser Zeit belegen eine tiefe Durchdringung der spanischen durch die römischen Kultur. So fand man zahlreiche Villen, bzw. deren Reste, und sogar ein heute zerstörtes Aquädukt. Nach der Führung gingen durch die Stadt und hatten hier auch wieder die Möglichkeit, in den unzähligen Souvenirshops der touristischen Stadt Andenken für uns und unsere Familie zu kaufen. Auf der Rückfahrt hielten wir in Consegura an und bestaunten nach einem mühsamen Aufstieg die Windmühlen, gegen die Don Quijote zum Beweis seiner Ritterlichkeit gekämpft hat. Leider bemerkten wir erst auf dem Rückweg, dass es einen gepflasterten Weg gibt, der zur Anhöhe mit den Windmühlen hochführt. So hätten wir uns beim Hinaufklettern auf den hohen Berg gar nicht mit starken Wind und hohen Gestrüpp plagen müssen. Vom Berg aus war die Burg Conseguras zu sehen und wir bekamen einen wunderbaren Überblick über die Stadt.

Kanufahren in Tolosa

Am Mittwoch stand eine Kanufahrt auf dem Programm. Nachdem wir das wunderschöne Dorf Alcalá del Júcar, welches in der Mitte vieler Berge liegt, entdeckt hatten, fuhren wir nach Tolosa um unsere Kanufahrt zu beginnen. Die Aussicht vom See aus war so beeindruckend, dass wir das sehr kalte Wasser und unsere hautengen Neoprenanzüge mit den großen Schwimmwesten drüber schnell wieder vergaßen. Einige von uns sprangen sogar, trotz der geringen Temperatur des Wassers, mutig in den See und froren dementsprechend hinterher. Nach diesem ergötzlichen Ereignis fuhren wir wieder zurück nach Albacete und genossen am Nachmittag unsere Freizeit, denn am nächsten Tag mussten wir um 08:00 Uhr wieder in die Schule.

Unser Schultag begann mit einer Stunde Sport, die von uns eher weniger sehnlich herbei gewünscht wurde, da sie mit einer Runde Zirkeltraining auf dem Schulhof starteten. Jedoch wurde der Sportunterricht angenehmer als erwartet. Wir konnten mit den Schülern dieses Sportkurses in die Turnhalle gehen, um dort mit ihnen zu tanzen. Sie brachten uns einen Tanz bei, den zwei unserer Austauschschülerinnen in ihrer Freizeit im Tanzkurs gelernt hatten. Dies machte wirklich Spaß und der Tanz gestaltete sich auch um einiges schwieriger als unser Tanz zum Popsong „Cotton Eye Joe“, den wir im Gegenzug den Spaniern beibrachten. Den Rest des Tages konnten wir wieder zur freien Verfügung nutzen. Einige gingen daher in die große Shoppingcenter „El corte inglés“ oder zum „Albacenter“, um noch typisch spanische Süßigkeiten, wie zum Beispiel das leckere „turrón“ oder auch Paellareis und passende Gewürze einzukaufen, um dieses Gericht zu Hause nachkochen zu können. Am Abend gab es ein Abschiedstreffen mit unseren Gastfamilien in dem Restaurant „Tiro de Pichón“, das dem Vater einer unserer Austauschschülerinnen gehört. Dort bekamen wir Tapas und konnten noch einmal von den Erlebnissen des Reise erzählen, gemeinsam Fotos machen und die letzte Gelegenheit nutzen, um Spanisch zu sprechen. Wir brauchten diese Zeit auch, um uns von unseren AustauschschülerInnen zu verabschieden, denn am nächsten Tag fuhr der Bus bereits um 06:00 Uhr los, um uns nach Alicante zum Flughafen zu bringen, wo wir unsere Heimreise antraten.

Somit ging also eine erlebnisreiche Zeit in Spanien vorüber und wir flogen zufrieden und mit vielen schönen Erinnerungen wieder nach Hause. Jeder von uns hat diese Reise sehr gefallen und uns ermöglicht, die Kultur Spaniens kennenzulernen und das Leben in den Familien au-thentisch mitzuerleben. Wir empfehlen solch einen Austausch für die zukünftigen Spanisch-schülerinnen dringend weiter und sind froh, dass wir diese Zeit erleben durften. Spanien, so haben wir erfahren, ist nicht nur sol y playa, was uns nicht nur bei unseren Besuch der alten Königsstädte sehr bewusst wurde. Um es einfach zu sagen: ¡España es diferente!

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