Medienkonzept
Auf alten Wegen Neues wagen (Angela Merici)
Mit 160 PCs und 80 Ipads mit Ipadkoffern, neun interaktiven Tafeln und einer Legamastertafel verfügt das Schulnetzwerk der Ursulinenschule Hersel über ein großes Angebot digitaler Medien, das im Umfeld von keiner anderen Schule in gleichem Maß bedient werden kann. Auf das Schulnetzwerk kann aus allen Klassen- und Unterrichtsräumen zugegriffen werden. Mit einem besonderen Filter „Time for Kids“ werden den Schülerinnen gefährliche und unsichere Zugriffe versperrt. Jeder Klassenraum verfügt über einen PC mit Fernseher und ein Ipad, das auch als Dokumentenkamera benutzt werden kann. In den naturwissenschaftlichen Räumen ersetzt eine interaktive Tafel den Fernseher. Jeder Klassen- und Unterrichtsraum besitzt auch noch eine Kreidetafel; einzige Ausnahme ist unser Medienraum mit der Legamastertafel. Im Gedenken an Angela von Merici könne man meinen, dass auch hier aus alten Wegen in neue aufgebrochen wird.
Digitale Medien werden heute überall eingesetzt und eine Schule würde ihrem Bildungsauftrag nicht gerecht, wenn sie diesen Bereich ausklammern würde. Aber der Umgang mit modernen Medien muss auch pädagogisch begleitet werden. Neue Chancen bergen auch Gefahren. Cyber-Mobbing, Anonymität, Verletzung von Urheberrechten, Abhängigkeiten und „Das Internet vergisst nichts“ beschreiben die auf die Schülerinnen lauernden Gefahren. So sehen wir uns als Schule auch in der Verantwortung und möchten unseren Schülerinnen zum einen Sicherheit im Umgang mit der modernen Technik geben, wir möchten Sie aber auch selbstständig und kompetent machen, den lauernden Gefahren richtig zu begegnen.
Aus dem Medienkonzept der Schule sind unsere Medienscouts nicht mehr weg zu denken. Medienscouts sind Schülerinnen der 8. , 9. Klasse und der Oberstufe, die eine besondere Ausbildung über das Erzbistum Köln und die Landesregierung erfahren haben und als Peerleader jüngere Schülerinnen im Umgang mit den Medien begleiten. Sie unterstützen aber auch bei Elternabenden und bieten bei Problemen mit dem Internet eine eigene Sprechstunde an. Schon zum zweiten Mal erhielt unsere Schule ein besonders Lob für gelungene Medienkompetenz mit der Auszeichnung „Medienscouts Schule NRW“.
Alle Schülerinnen der Schule besitzen einen Medienpass, in dem sie ihre Fortschritte im Umgang mit den modernen Medien in der Unter- und Mittelstufe von ihren Fachlehrern dokumentieren lassen können. Die Fortschritte sind in fünf Kompetenzstufen unterteilt: Standardfunktionen bedienen und anwenden, zielgerichtet informieren und recherchieren, verantwortungsbewusst kommunizieren und kooperieren, Medienprodukte produzieren und präsentieren und Medienangebote analysieren und reflektieren. Jede Fachschaft und im Besonderen der Informatikunterricht in der 7. Klasse, sowie der Differenzierungsunterricht in den Klassen 8 und 9 tragen mit kleinen Bausteinen zum Gesamtkonzept bei. Dabei wissen wir, dass dieses Konzept bei den wachsenden Ansprüchen der Mediennutzung immer wieder neu angepasst und fortgeschrieben werden muss.
Als Lernpartner des Gymnasiums unterstützt uns die Firma VRT in vielfältiger Weise. So führt die VRT Informationsveranstaltungen für die Schüler durch, zuletzt eine Schulung für die Schülerinnen der 6. Klasse und für Eltern wie z. B. die Elternabende „Mit Sicherheit Spaß im Netz-Security-Update für Eltern“, die auch von den Medienscouts begleitet werden. Weiterer Kooperationspartner ist die Kreissparkasse Köln. Schon seit vielen Jahren besuchen unsere Schülerinnen der Klasse Q1 in Kleingruppen das Seminar der KSK zum Thema: „Umgang mit dem Textverarbeitungsprogramm Word“.
Durch die Kooperation mit dem Collegium Josephinum können wir eine LEGO-Mindstorms-Roboter-AG anbieten, die es den Schülerinnen ermöglicht, auch an Wettbewerben teilzunehmen.
Hier möchte ich allen für die große Unterstützung meinen Dank aussprechen. Ich hoffe, dass wir auch mit den neuen Medien auf den Spuren unserer Gründerin wandern, denn die Sprache, die Formen der Bildgebung und Darstellung mögen sich ändern, die Inhalte und Werte bleiben davon unberührt.
Angela Merici - Vorbild damals und heute
Mit dieser auf Selbstständigkeit zielenden Medienerziehung stehen wir in der Tradition der Pädagogik der Heiligen Angela Merici, der Gründerin des Ursulinenordens, der Namensgeber unserer Schulen ist.
Die Zeit der Heiligen Angela, das beginnende 16. Jahrhundert, war ebenso wie unsere heutige Zeit, eine Zeit der Umbrüche und Erneuerungen: Die Entdeckung Amerikas und damit einhergehende Fremdheitserfahrungen, die Individualisierung der Gesellschaft sowie eine "Medienrevolution" (Prof. Anne Conrad) - alles das sind Schlagwörter, die so auch ins 21. Jahrhundert übertragen werden können!
Wie wohltuend kann da die Ausrichtung Angela Mericis auf das Kind sein; sie ermutigt die Lehrerinnen ihrer Mädchenschulen dazu, Vetrauen und Zutrauen in die individuellen Möglichkeiten ihrer Schülerinnen zu haben.
Ursulinenschulen sind in Angelas Sinn Orte, in denen wir offen für die Dinge der Welt sein sollen und in denen Zutrauen in die Menschen gelebt werden. Wir weisen Richtungen, geben Impulse mit "klugem Rat" (Angela Merici) und zwingen nicht, sondern laden ein. Dies gilt sowohl für Lehrerinnen und Lehrer als auch für (Mit-)Schülerinnen, die in Sachen Medienerziehung in der Gruppe der Medienscouts Patinnen sein können, um nach unserem Schulmotto Mädchen stark zu machen!
"Vor allem hütet euch, etwas mit Gewalt durchsetzen zu wollen. Denn Gott hat einer jeden die freie Entscheidung gegeben, und er will niemanden zwingen, sondern nur die Richtung weisen, einladen und raten."
Angela Merici, 3. Testament