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Hitlerjunge Salomon - Sally Perel

1. Dezember 2011; Monika Burbaum

Eine Atmosphäre angespannter Aufmerksamkeit herrschte am 1. Dezember 2011 in unserer Aula, denn keiner der mehr als 200 Anwesenden wollte auch nur ein Wort dieser Lebensgeschichte verpassen. Sally Perel erzählte unseren Zehntklässlerinnen, Lehrerinnen und Lehrern und einigen Gästen, wie er, versteckt "unter der Haut des Feindes", den Holocaust überleben konnte.

 

Als Sohn eines jüdischen Rabbiners und einer jüdischen Mutter befand er sich auf der Flucht, als er 1941 bei Minsk von deutschen Wehrmachtssoldaten gestellt wurde. Es gelang ihm jedoch, die Soldaten zu täuschen und sich als Volksdeutscher auszugeben, wodurch er sein Leben rettete. Unter dem Namen Josef (auch genannt „Jupp") wurde Sally Perel ein „Hitlerjunge" und diente der Wehrmacht. Jahrelang lebte er mit der Angst, als Jude entdeckt zu werden, doch auf der anderen Seite gab es auch die Begeisterung für die nationalsozialistischen Ideen, die den jungen Menschen in dieser Zeit wie „Gift in die Gehirne geträufelt" wurden.


Sally Perel berichtet eindrücklich von der Spaltung seiner Person in den Hitlerjungen „Jupp" und in den jüdischen Jungen „Sally", dem seine Mutter beim Abschied die Botschaft mit auf den Weg gab: „Sally, du sollst leben." „Beide Seiten", so Perel, „sind Teil meiner Persönlichkeit - und ich versuche damit zu leben."


Nach dem Ende der NS-Zeit sprach er lange Zeit nicht über diese Geschichte. Erst mehr als vierzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erschien seine Autobiographie „Ich war Hitlerjunge Salomon", die verfilmt („Hitlerjunge Salomon") und für einen Oscar nominiert wurde.


Die zutiefst erschreckende Geschichte seines Lebens weiß Sally Perel mit solch einer Eindringlichkeit aber auch Frische zu erzählen, dass sich keiner dem Bann seiner Schilderungen entziehen konnte. So brachte der charmante 86-Jährige unsere Schülerinnen auch mit Bemerkungen über die Liebe oder kleineren Exkursen über Facebook zum Lachen.


Die wichtigste Botschaft von Sally Perel an die Jugend ist jedoch die, dass er ihren Verstand mit „der vollen Wahrheit" erleuchten will. Er will nicht über Schuldzuweisungen sprechen. Der Sinn seiner regelmäßigen Lesereisen, die den heute in Tel Aviv Ansässigen immer wieder nach Deutschland führen, ist der Wunsch, die jungen Menschen zu Zeitzeugen zu machen. „Ich mache Euch zu Zeitzeugen meiner Geschichte, damit Ihr sie weitergeben könnt", so lautete seine Botschaft an unsere Schülerinnen.


Verantwortung übernehmen für sich und die eigene Geschichte heißt, diesen Auftrag anzunehmen. Unsere Schülerinnen haben auch durch ihre Fragen gezeigt, dass sie Sally Perels Anliegen verstanden haben.


Beim anschließenden Signieren seiner Bücher gab es so lange Warteschlangen, dass für viele Schülerinnen die nachfolgende Unterrichtsstunde ausfiel. Doch in diesem Fall konnten Schulleitung und Kollegium den Unterrichtsausfall akzeptieren.

 

Monika Burbaum

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