Geschichte mal anders- Unsere drei Tage in Berlin17. Juni 2018; Annika Lehmann, Marieke Lehmann, Marie Malinowski
„Hättet ihr Lust nach Berlin zu fahren für drei Tage? Es geht um Geschichte…“. Wie wir schnell herausfanden ging es nicht nur allgemein um die deutsche Geschichte, sondern vielmehr um eine ganz besondere Geschichte, die des Sommerhauses am See. Wir waren zu einem International Youth Meeting in Berlin eingeladen, organisiert durch die UK-German Connection, London (Deutsch-Britische Schul- und Jugendbegegnungen). In seinem Buch
Sommerhaus am See erzählt der Autor Thomas Harding eindrucksvoll die Geschichte von fünf
Familien, die nacheinander in dem Wochenendhaus nahe Berlin gelebt haben. Die Reise durch die
Geschichte des Hauses beginnt in den 1920er Jahren mit seinem Bau. In dieser Zeit wurde das Haus
als Sommerhaus der jüdischen Familie Alexander genutzt. Für Elsie Alexander, der Großmutter des
Autors, ist es auch nach der Verfolgung und Vertreibung durch die Nazis eine Art Heimat geblieben,
ein Ort für die Seele.
Die Geschichte des Sommerhauses am See bildete die Grundlage für das dreitägige Seminar, bei dem wir nach einem langen und erfolgreichen Bewerbungsvorgang alle angenommen worden waren. Man würde Berlin besuchen, das DDR Museum, natürlich das Sommerhaus am See und außerdem in verschiedenen Workshops über die Themen Identität, Geschichte und kulturelle Vielfallt reden. Die Hauptsprache des Seminars war Englisch, da die Hälfte der Teilnehmer aus England kam… An einem Freitagmittag mit strömendem Regen begann schließlich unsere Reise Richtung Hauptstadt. Als wir in Berlin ankamen, hatte sich die Wetterlage gebessert und bei strahlendem Sonnenschein und heißen 32 Grad konnten wir zuerst die anderen deutschen Teilnehmer kennen lernen, bevor wir dann in unserer Jugendherberge am Wannsee auch die englischen Teilnehmer trafen. Alle waren sehr aufgeschlossen und schon nach kurzer Zeit war es unmöglich zu erkennen, wer aus Deutschland kam und wer aus UK angereist war. Die Sprache hat durch das ganze Seminar hinweg nie eine Barriere dargestellt, sondern vielmehr den Austausch zwischen den unterschiedlichen Gruppen begünstigt. Bei unklaren Worten wurde auch schon einmal Bildsprache benutzt und einige der Engländer waren auch in der Lage, ein bisschen Deutsch zu sprechen, wodurch es zu den schönsten Unterhaltungen auf bestem Denglisch kam. Beim Abendessen, sowie beim anschließenden Workshop konnte man sich besser kennen lernen und die Zimmer wurden verteilt. Anschließend verbrachte die gesamte Gruppe bei strömendem, aber sehr erfrischendem Regen und Gewitter den restlichen Abend am See. Am zweiten Tag unserer Reise stand mit Abstand der anstrengendste, aber auch interessanteste Tag auf dem Programm. Er begann mit einem kurzen Frühstück und einer Einteilung in Gruppen, in denen unter anderem später auch die Diskussionen stattfinden sollten. Gemeinsam fuhren alle Gruppen mit dem Bus zum Sommerhaus. Dort begann der Tag mit einer Führung durch das aktuell renoviert werdende Sommerhaus und den umliegenden Garten, sowie den Ort, an dem die Mauer stand, während die andere Gruppe einen Workshop zum Thema „Identität“ absolvierte. Am Nachmittag folgte dann eine Führung durch das DDR Museum sowie durch die Innenstadt mit seinen historisch bedeutenden Schauplätzen. An unserem letzten Tag in Berlin mussten wir schon wieder packen. Nach dem Frühstück hatten wir dann die Möglichkeit mit den englischen und deutschen Teilnehmern über komplexe Themen wie „ Versöhnung“ und „gemeinsame Zukunft“ zu diskutieren. Später am Nachmittag stand dann die Verabschiedung, welche teilweise sehr emotional ausfiel, an. Das Wochenende war für uns eine großartige Gelegenheit, neue Leute kennen zu lernen und hat trotz des straffen Zeitplans sehr viel Spaß gemacht. Das schönste Erlebnis des Wochenendes war es für uns, selber Mitglieder der Familie Alexander zu treffen und mit ihnen persönlich über das Haus und ihre Geschichte zu sprechen. |
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