Hinsehen, nicht wegsehen!14. April 2019; Pfr. Dirk Peters
Der diesjährige Lebendige Kreuzweg, ein freiwilliges Angebot für Schüler*innen ab der 9. Jahrgangsstufe, hätte unter dem Motto „Hinsehen, statt wegsehen!“ stehen können. Die „Kölsche Linda“ führte uns mit ihrem Hund Clayd an vier Hotspots obdachlosen Lebens in Köln. Die 30 Teilnehmer*innen erfuhren, dass die Umgebung des Hauptbahnhofs ein Dreh- und Angelpunkt für Nichtsesshafte ist, weil von dort fußläufig viele Einrichtungen gut erreichbar sind. Der Appellhofplatz mit seiner Suppenküche zweimal wöchentlich ab 21 Uhr, die Kirche St. Andreas, weil viele – gerade aus dem Ausland stammende Obdachlose – religiös sind, der Bahnhofsvorplatz, weil dort unter anderem der SKM (Sozialdienst katholischer Männer) ansässig und eine Notschlafstelle untergebracht ist. Auch die Bedeutung von Hunden wurde uns erläutert, gerade für obdachlose Mädchen und Frauen oft sowohl Schutz als auch einzige Bezugsperson, der man vertrauen wolle/könne. Eindringlich bat sie, Obdachlosen, die betteln würden, ins Gesicht zu sehen und sie freundlich anzuschauen und mit ihnen vielleicht auch ein kurzes Gespräch zu führen. Hinsehen statt wegsehen! Menschen in schwierigen Lebenslagen signalisieren, du hast eine Würde und ich nehme dich wahr, würde vielen guttun. Der sich an den Rundgang anschließende Besuch der Drogenberatung beendete den diesjährigen Lebendigen Kreuzweg. Die Schüler*innen erfuhren, dass 70% der Drogenabhängigen zugleich obdachlos sind und die Räume der Drogenberatung für viele eine tagtägliche Anlaufstelle sind, um im geschützten Rahmen und unter medizinischer Kontrolle legal Drogen konsumieren zu dürfen. Wir tauchten für zwei Stunden in eine uns unbekannte Welt ein, eine, die genau so real ist, wie die unsrige. Lebenssituationen, die bedrücken und traurig machen und uns zeigten, dass die heutigen Kreuze „Arbeitslosigkeit“, „Perspektivlosigkeit“, „Obdachlosigkeit“ und „ Drogenabhängigkeit“ heißen. Der Nachmittag zeigte aber auch, dass es überall Menschen und Einrichtungen gibt, die Menschen in ihren schweren Lebenssituationen beistehen und sie begleiten, ganz so, wie auch damals auf dem Kreuzweg Jesu, dem andere geholfen haben, sein Kreuz zu tragen. Und WIR? |
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