Die Klosterkirche der Ursulinen
Die Klosterkirche der Ursulinen St. Corpus Christi (Fronleichnamskirche). Für Vollbildansicht bitte in die Animation klicken.
Der Neubau der Klosteranlage fand mit dem Bau der Kirche 1709-12 seinen Abschluss. Förderer der Ursulinen, die infolge der Wirren des Dreißigjährigen Krieges 1639 von Lüttich nach Köln flohen, war der in Düsseldorf residierende Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (1679-1716) und seine Frau Anna Maria Luisa de Medici (1667-1743), welche ihren Hofarchitekten, den Venezianer Matteo Alberti, nach Köln vermittelten. In einer unter der Orgel befindlichen, lateinischen Inschriftentafel wird Alberti als Architekt und Bauleiter bezeichnet.
Die Fronleichnamskirche in Daten
Chronologie
1639 |
Ankunft der Ursulinen in Köln unter Führung der Lütticher Oberin Anna Maria Augustina de Heers. |
ab 1651 |
bewohnten die Ursulinen den Konvent „Zum oberen Lämmchen“ an der Breite Straße. |
1652 |
Verleihung des ständigen Aufenthaltsrechts in der Stadt. |
1671 |
Erwerb eines Grundstückes vom Domkapitel mit Gebäude an der Machabäerstraße. |
1673 - 1676 |
Errichtung von Klostergebäuden nach Plänen des Jesuiten Antonius Halse. |
1693 - 1695 |
Errichtung eines Schulgebäudes. Hierzu wurden vier weitere Häuser in der Machabäerstraße erworben. |
1706 |
Als Architekt für die Kirche konnte Matteo Alberti gewonnen werden, der auch das Bensberger Schloss errichtet hat. |
1707 |
Albertis Mitarbeiter Aloisio Bartoli arbeitete die Pläne aus und erstellte ein Modell der Kirche. Da es wegen des Vorspringens der Fassade auf städtischen Straßengrund Verzögerungen gab, stellten die Ursulinen das Bauvorhaben unter den Schutz des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz in Düsseldorf. |
1709 30. April |
Alberti legte im Auftrag des Kurfürsten und dessen zweiter Gemahlin der Mediceerin Anna Maria Lovisa von Toskana den Grundstein zur Kirche. |
1711 |
Gegen Ende des Jahres wurde die Ursulafigur auf dem Fassadengiebel aufgesetzt und damit wohl der Rohbau fertiggestellt. |
1712 16. Oktober |
Weihe der Kirche und der Altäre durch den Kölner Weihbischof Johann Werner von Veyder. („Ad cultum Divinum et honorem Venerabilis Sacramenti“) |
1887 - 1894 |
Umfassende Restaurierung der Kirche. |
1912 |
Neubau der Schule. Dabei wurden leider die für den Maßstab der Kirche und der Straße so wichtigen denkmalwerten Wohnhäuser an der Ostseite der Kirche abgerissen. |
1921 |
Abnahme der Ursulafigur vom Fassadengiebel wegen fortschreitendem Verfall der Figur. |
1943 29. Juni |
Kriegszerstörung von Kirche, Kloster und Schulgebäude. |
1943 8. Juli |
Zerstörung des Internats.
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1945 20. April |
Die Schwestern kehren in die Machabäerstraße 51 zurück. |
1945 3. Dezember |
Wiederbeginn des Unterrichts. |
1954 |
Erster Gottesdienst in der Kirche nach dem Krieg. |
1962 13. November |
In einem feierlichen Pontifikalamt, das Weihbischof Dr. Frotz zelebrierte, gedachte man des 250jährigen Weihejubiläums und dankte man allen, die am Wiederaufbau der Kirche beteiligt waren. |
1989 |
Die Ursulinenschwestern übergeben die Schule und Kirche dem Erzbistum Köln. |
ab 1997 |
Renovierung der Kirchenfassade und neue Farbgestaltung. |
1999 |
Erneute Sanierung des Kircheninnenraums |
2001 - 2003 |
Aufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten und seit den 1980er Jahren restaurierten und zeitweise im Hochchor der St. Gereonskirche wieder aufgebauten Kolumba-Baldachinaltars (von 1703) in der Apsis der Fronleichnamskirche und Restaurierung der Farbgestaltung nach alten Befunden. |
2003 15. Mai |
Weihe der neuen Orgel (Orgelbauer: Jürgen Ahrend). Die Orgel (der Musikhochschule) vom Typ der norddeutschen Barockorgel wurde auf einer vom Erzbistum neu errichteten Orgelempore aufgebaut. |
2006 |
Einbau eines neuen Glockenstuhls mit einer Glocke g’’ (80 kg schwer). Gestaltung eines neuen Zelebrationsaltars, Ambos, Opferkerzenständers, neuer Sedilien und der Tabernakeltür von Egbert Verbeek. |
2007 19. Januar |
Weihe des neuen Zelebrationsaltars durch Joachim Kardinal Meisner. |
Die Fassade der Fronleichnahmskirche der Ursulinen
Die Fassade ist durch einen Risalit in der Breite des Kirchenschiffs gegliedert. Den Kanten des Risalits entsprechend sind die Turmkanten als Eckpfeiler ausgebildet. Vier Pilaster jonischer Ordnung auf hohen Postamenten tragen ein Gebälk, das, an den Türmen fortgeführt, den rechteckigen Unterbau abschließt und über den Eckpfeilern verkröpft ist.
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