„Man kommt nach Taizé wie an den Rand einer Quelle. Der Reisende hält an, löscht seinen Durst und setzt den Weg fort. Ihr wisst, dass die Brüder der Communauté euch nicht festhalten wollen. In der Stille und im Gebet möchten sie es euch ermöglichen, vom lebendigen Wasser zu trinken, das Christus verheißen hat, seine Freude zu erfahren, seine Gegenwart zu erkennen, auf seinen Ruf zu antworten, und dann wieder abzufahren, um in euren Kirchengemeinden, euren Städten und Dörfern, an euren Schulen seine Liebe zu bezeugen und euren Brüdern zu dienen.“
Diese Worte sprach Papst Johannes Paul II., als er im Oktober 1986 Taizé besuchte. Den wahrlich besonderen Reiz dieses Ortes durften auch wir in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal erleben. Gemeinsam mit Schülerinnen der Jahrgangsstufe 9 und 10 teilten wir fünf Tage lang das Leben der Brüder in Taizé. Im gemeinsamen Gebet und Gesang, in Stille, im persönlichen Nachdenken und Gesprächen mit anderen waren wir eingeladen nach Gemeinschaft mit Gott zu suchen.
Sehr schnell lebten sich unsere Schülerinnen dabei in den typischen Ablauf von Taizé ein: Morgengebet, Frühstück, Bibelstunde, Gespräche und Gedankenaustausch in Gruppen, Mittagsgebet, gemeinsames Essen, diverse Dienste, Freizeit, Abendessen und Abendgebet. Zwischendurch immer wieder eine Runde „Taizé-Twister“ und abends großes Treffen am Oyak. Wer Lust hatte, ging auch zu später Stunde nochmal in die Kirche, schließlich hat diese Tag und Nacht geöffnet!
2500 Jugendliche aus aller Welt waren zeitgleich mit uns in Taizé und so war es ein ganz besonders schöner Zufall, dass wir Laura Hennecke begegneten, einer ehemaligen Schülerin des St.-Angelas, die dort seit November als Volunteer arbeitet. Sie erzählte uns viel über ihr Leben und Arbeiten in der Gemeinschaft. Dabei verriet sie auch, dass die Brüder sehr weltlich sein können und der ein oder andere von ihnen auf Reisen gern mit Selfie-Stick unterwegs sei.
Viel zu schnell war unsere Woche wieder vorbei. Trotz widriger Wetterumstände (Gewitter und sinnflutartige Regenfälle), langem Schlangestehen vor der Essensausgabe und relativ kleinen Portionen war die Stimmung in unserer Gruppe durchweg gut! Wir hatten eine ganz besondere Zeit in Taizé, haben Abstand vom Alltag gefunden, ganz verschiedene Menschen kennengelernt und hoffen, dass wir von all diesen Dingen ein bisschen mit nach Hause nehmen können!